Warum Online auch im Lobbying gekommen ist, um zu bleiben
Autor: Theo Koch | 25. Mai 2021
Die Art und Weise, wie wir mit Stakeholdern kommunizieren, hat sich im Jahr der Pandemie grundlegend verändert. Was bleibt davon?
Es war Freitag, ein Dreizehnter im März 2020, an dem die Public Affairs Verantwortlichen in Österreich plötzlich vor einer Situation standen, die so niemand vorhergesehen hatte. Lockdown, Homeoffice, ein Verbot für so ziemlich alle Arten von persönlichen Kontakten – wie sollte da die gewohnte Arbeit erledigt werden?
Das Internet war für die meisten die einzige Möglichkeit, das berufliche Leben weiter fortzusetzen. Doch stellte sich rasch die Frage, wie denn erfolgreiche Kommunikation mit Stakeholdern funktionieren soll, wenn man sie nicht persönlich treffen darf. Schließlich besteht gerade Public Affairs nicht einfach im Austausch von inhaltlichen Argumenten, vielmehr nehmen hier auch persönliche Netzwerke einen wichtigen Platz ein. Bisher eilten deswegen Lobbyisten von einem Termin und einer Veranstaltung zur nächsten, um ihre Stakeholder von ihren Positionen und Forderungen zu überzeugen. Wie aber weitermachen, nachdem dies nicht mehr möglich ist? Wo kann man sich jetzt noch mit Entscheidungsträgern formell oder informell austauschen? Wie lernt man neue Entscheider kennen oder zeigt seinen Stakeholdern gegenüber Präsenz? Den Elevator Pitch am Buffet kann man ja bei Online-Besprechungen nicht wirklich einsetzen, dort gibt es auch keine Kaffeepausen, in denen man Gespräche anbahnen könnte. Diese Fragen zeigen, dass Interessenvertretung auch im Internet eine eigene Plattform braucht.